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Mit der MAKS-Therapie gegen Demenz
In den Senioreneinrichtungen der Vinzenz von Paul gGmbH werden demenziell erkrankte Menschen mit der MAKS-Therapie trainiert. Die Methode kann helfen, das Fortschreiten der Krankheit deutlich zu verlangsamen.
MAKS steht für motorisch, alltagspraktisch, kognitiv, sozial und beschreibt damit die Fertigkeiten, die über gezieltes Training möglichst lange erhalten werden sollen. Die an der Uniklinik Erlangen entwickelte und von der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft zertifizierte Gruppentherapie richtet sich an Menschen mit Gedächtnisschwierigkeiten, also zum Beispiel an demenziell erkrankte Senioren. Ein Grundpfeiler des Programms ist, dass jeder der genannten Bereiche nach einem festen Ablauf in den rund zweistündigen Sitzungen gezielt gefördert wird. „Konsequent eingesetzt wirkt die MAKS-Therapie genauso gut wie die besten am Markt erhältlichen Demenz-Medikamente – und das ohne Nebenwirkungen“, ist Karin Tardif-Weiss, die Leiterin der Tagespflege St. Johannes in Wäschenbeuren, vom Erfolg überzeugt.
Die einzelnen Einheiten beginnen grundsätzlich mit einer sozialen Einstimmung. Das kann ein Stuhlkreis sein, eine Austauschrunde oder ein Impuls. Daran schließt sich eine halbstündige motorische Aktivierung an, die von Lockerungsübungen über Tänze bis zum Kegeln reicht. Es folgt das K, also die kognitive Aktivierung. Dabei geht es um Prozesse wie Merken, Wiedererkennen, Assoziationen bilden, Lesen, Schreiben, Zählen oder die Reaktivierung von Allgemeinwissen. Das Training erfolgt zum Beispiel mit Hilfe von Papier- und Bleistiftübungen oder Präsentationen am Beamer.
Den Abschluss bildet die sogenannte alltagspraktische Aktivierung. Hier stehen Dinge wie Kochen und Backen, Heimwerken und Basteln oder Gartenarbeit im Mittelpunkt. Das Ziel ist es, den Teilnehmern Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und zugleich Erinnerungen an Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben zu wecken.
„Der positive Einfluss auf die Gedächtnis- und Denkfähigkeit, auf die Beweglichkeit und Koordination und damit auf das gesamte Wohlbefinden der Menschen ist wissenschaftlich nachgewiesen und auch bei uns in der Einrichtung spürbar“, sagt Tardif-Weiss, „da kommt einfach viel Lebensfreude zurück!“
Die MAKS-Therapie wird von eigens ausgebildeten Mitarbeitern in den Seniorenzentren Vinzenz von Paul in Göppingen und Luise von Marillac in Wangen sowie in den Tagespflegen Vinzenz in Göppingen und St. Johannes in Wäschenbeuren angeboten.
Das Bild zeigt Tagespflegegäste bei einer Bewegungs- und Aktivierungsübung