Kunden und Angehörige entscheiden mit
Biografische und sonstige Informationen sammeln, Einschränkungen und Ressourcen festhalten, Ziele festlegen, Maßnahmen planen, durchführen und auswerten – all das ist seit Jahren Selbstverständlichkeit im Pflegeplanungsprozess. Doch die Verpflichtung zur Kundenorientierung und unser Anspruch, pflegerische Arbeit transparent darzustellen, fordern von uns, einen Schritt weiter zu gehen.
Mit der „Kundenorientierten Pflegeplanung“ (KOPP) beteiligen wir Angehörige und Bewohner direkt an der Pflege. Ausgehend von der aktuellen Pflegesituation und der vorläufigen Pflegeplanung stellen wir im KOPP-Gespräch Pflegeziele und -maßnahmen ausführlich dar. Ergänzend beraten wir Angehörige und Bewohner eingehend zu den verschiedenen Gefährdungsbereichen, die in den Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DQNP) festgelegt sind. Wir besprechen die Möglichkeiten aktiver Unterstützung durch Angehörige und Freunde mit dem Ziel, sie konkret in den Pflegeprozess einzubeziehen. Das Ergebnis dieser Gespräche ist eine an den Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten unserer Kunden orientierte Pflegeplanung. Diese erhöht die Lebensqualität und Selbstständigkeit unserer Bewohner gleichermaßen.
KOPP: Einzelne Qualitätsprozesse in einem Instrument gebündelt
Für eine hohe Pflege- und Betreuungsqualität in unseren Pflegeeinrichtungen haben wir mehrere Qualitätsentwicklungs- und Qualitätssicherungsinstrumente implementiert und in die kundenorientierte Pflegeplanung eingebunden:
Absage an jede Art von körpernaher Fixierung
In unseren Einrichtungen vermeiden wir freiheitsentziehende Maßnahmen durch Fixierung. Wir sind der Auffassung, dass keine Art der körpernahen Fixierung mit Sturzgefahren oder Verhaltensauffälligkeiten zu rechtfertigen ist und wir haben eine dementsprechende Selbstverpflichtung unterzeichnet: die Freiburger Erklärung. Sie lässt als einzigen Anlass für freiheitsentziehende Maßnahmen ein dokumentiertes und als erheblich eingestuftes Maß an Selbst- oder Fremdgefährdung gelten. Sturzgefahren beugen wir ohne Fixierungen vor und dem präventiven Erhalt der Mobilität räumen wir Vorrang ein.
Schmerzmanagement: Auch mit Erkrankungen schmerzfrei leben
Rund ein Zehntel unserer Bewohner leidet an akuten oder chronischen Schmerzen. Unsere Fachkräfte sind in Wahrnehmung, Vorbeugung, Reduzierung und Beseitigung solcher Schmerzen durch den "Expertenstandard Schmerzmanagement" intensiv geschult. Dazu gehören regelmäßige Schmerzeinschätzungen, Angehörigenberatungen, Medikationsanpassungen und weitere Instrumente. Dieses effektive Schmerzmanagement trägt deutlich zur besseren Lebensqualität betroffener Bewohner bei.
Palliativ Care: Begleitung in der letzten Lebensphase
Unter Palliativ Care verstehen wir ein ganzheitliches Betreuungskonzept für die letzte Lebensphase unserer Bewohner. Unsere in Palliativ Care geschulten Pflegekräfte tragen dazu bei, die Lebensqualität schwerstkranker und sterbender Menschen zu verbessern, indem Schmerzen und andere körperliche Beschwerden gelindert werden. Darüber hinaus beraten wir unsere Bewohner und ihre Angehörigen zu allen Fragestellungen zur Gestaltung der letzten Lebensphase. Zahlreiche ehrenamtlich Tätige der örtlichen Hospizgruppen stehen unseren Bewohnern für ein gut begleitetes Sterben zur Seite.