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Die neue Reset Pflegedokumentation schafft Freiräume und gibt Sicherheit

Die Zeit, die eine Pflegefachkraft für die Betreuung von kranken und alten Menschen oder für Menschen mit Behinderung hat, ist oft sehr knapp. Die Anforderungen an die Pflege sind hoch, die individuellen Bedürfnisse der Menschen verlangen von den Pflegenden eine hohe fachliche Qualifikation. Und nicht nur die Fachlichkeit ist dabei gefragt: Pflege braucht Zeit. Wer mit Menschen arbeitet, der weiß wie wenig Platz oft für vieles, was Menschen brauchen, im Alltag bleibt.

Die Vielfalt der Versorgungsstrukturen wird immer differenzierter: Stationäre Angebote werden ergänzt durch teilstationäre oder ambulante. Menschen werden in Wohngruppen betreut oder in ihrem privaten Umfeld. Gestiegen ist auch der Anspruch nach Transparenz und Sicherheit. Leistungen sollen überprüfbar und vergleichbar sein: Für die Menschen, die Pflege in Anspruch nehmen, für deren Angehörigen und nicht zuletzt für die Leistungsträger.

Transparenz und Sicherheit

In den letzten Jahren nahm als Folge dieser Entwicklungen der Dokumentationsaufwand und die damit verbundenen Kosten stetig zu. Eine Zunahme, die zu Lasten der Pflege- und Betreuungszeit ging, die Arbeitsbedingungen, die Arbeitsmotivation und die Arbeitszeit der Pflegenden beeinflusste und damit auch die Attraktivität der Arbeit in der Pflege negativ beeinflusste. Das Ziel der neuen Pflegedokumentation war es deshalb: Die Dokumentation so zu gestalten, dass sie die individuelle Pflegeleistung abbildet und zugleich ein Höchstmaß an Transparenz und Sicherheit ermöglicht.
Die Vinzenz von Paul gGmbH setzte dafür die Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Bundesgesundheitsministerium um. Initiiert wurde  dieses mit dem Ziel, die Pflegedokumentation deutlich zu entbürokratisieren.

Das nun vorliegende Ergebnis steht für einen grundlegenden Paradigmenwechsel: Die neue Reset Pflegedokumentation ist einfacher, kürzer, effizienter und sie hebt die Fachlichkeit der Pflegekräfte hervor. Für den Alltag in der Pflege bedeutet das: Das neue Modell bringt eine deutliche Verkürzung der Dokumentation in den Bereichen Pflegeplanung und der Assessmentinstrumente mit sich. Inhaltlich zeichnet sich das neue Modell dadurch aus, dass es das einseitig am kognitiven Leistungsvermögen orientierte Menschenbild ablöst.

Mehr Zeit für die Pflege

Für die Pflegenden und die Pflege bedeutet das im Alltag: Sie haben mehr Zeit und Kraft für die eigentliche Pflege. Die fachliche Kompetenz der Pflegenden bekommt dadurch mehr Anerkennung. Das neue Modell der Pflegedokumentation hat für die verschiedenen Versorgungsangebote die passenden und differenzierten Dokumentationsinstrumente. Für die externen Prüfinstanzen schafft es eine geeignete Grundlage und mit dem neuen Dokumentationsmodell ist Raum geschaffen, die Qualität der Pflege in Bezug auf die Transparenz der Leistungen und der Risikoeinschätzung zu verbessern. Insgesamt ermöglicht die neue Dokumentation so auch eine höhere Verfahrenssicherheit und eine verlässliche Grundstruktur in der Pflegedokumentation.

Der Pflegeprozess gliedert sich in vier Phasen

Das vierphasige Pflegemodell bildet den Ausgangspunkt konsequent aus dem Blickwinkel des Klienten ab und wird erst dann mit der pflegefachlichen Perspektive verknüpft.

In der Vinzenz von Paul gGmbH  wurden aus den vier Elementen des Pflegemodells drei in den Piloteinrichtungen umgesetzt:
 
Element 2: Individuelle Pflege- und Maßnahmenplanung auf Grundlage der Information aus der Informationssammlung.
Element 3: Der Pflegebericht mit Fokus auf Abweichungen
Element 4: Evaluationsdaten und – ergebnisse
Quelle: Altenheim 5/2014

Ausblick

Nach einer Auswertung der Ergebnisse in den Piloteinrichtungen wird das Modell ab 2015 in allen Einrichtungen der Vinzenz von Paul gGmbH umgesetzt werden.