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Aus dem Dornröschenschlaf mit Leben erfüllt

| Region Bad Saulgau

Aus dem Dornröschenschlaf mit Leben erfüllt

Dürmentingen - Mit einem Tag der offenen Tür am 12. März stellten die Gemeinde Dürmentingen und die Vinzenz von Paul gGmbH die neue ambulant betreute Wohngemeinschaft und die Begegnungsstätte in der „Lebendigen Dorfmitte“ Dürmentingen der Öffentlichkeit vor. In den nächsten Wochen wird die Wohngemeinschaft in Haus 1, betrieben von der Vinzenz von Paul gGmbH, sukzessive mit Leben erfüllt. 
 

Mit „Freude und Stolz“ begrüßte der Bürgermeister der Gemeinde Dürmentingen, Dietmar Holstein, zunächst geladene Gäste in der „Lebendigen Dorfmitte“, in der Begegnung, Miteinander und Geselligkeit entstehen soll. Es sei höchste Zeit, die Häuser 1 und 2 mit Leben zu erfüllen, während in den Häusern 3 - 5 mit insgesamt 24 seniorengerechten Wohnungen fast schon Alltag eingekehrt sei, schilderte Holstein. Bereits von 23 Jahren war das Projekt nach der Umsiedlung der Firma Paul ins Gewerbegebiet Dautenhau und dem Erwerb der Fläche durch die Gemeinde angestoßen worden. „Damals eine mutige, und im Nachhinein eine kluge Entscheidung“, unterstrich der Bürgermeister. „Hier kann ein Ort der Begegnung entstehen, an dem sich Alle wohlfühlen“, ist Dietmar Holstein überzeugt. 
 

Das bürgerschaftliche Engagement soll die tragende Säule der „Lebendigen Dorfmitte“ sein. Die Gemeinde Dürmentingen investierte 1,65 Millionen Euro in Haus 1 und 2,65 Millionen in Haus 2. Aus KfW-Mitteln erhielt die Gemeinde 480.000 Euro für Haus 1 sowie ELR-Mittel und Ausgleichsstockmittel über 360.000 Euro für Haus 2. Die Finanzkrise 2008/2009 und die Finanzierung weiterer erforderlicher Großprojekte waren Gründe für die lange Umsetzungsphase. Dietmar Holstein dankte allen Personen, die dieses Projekt begleitet haben, das eine Herzensangelegenheit von so vielen Menschen sei und „unser aller Kind“ und nun aus seinem „Dornröschenschlaf erwache“. 
 

Bundestagsabgeordneter Josef Rief unterstrich in seinem Grußwort, dass das Projekt darlege, dass es sich lohne, „dicke Bretter zu bohren“. Wichtig sei, dass die Lebendige Dorfmitte mit Leben erfüllt wird. Rief hob außerdem die Wichtigkeit im Alter hervor, perspektivisch auch im ländlichen Raum in der gewohnten Umgebung bleiben zu können. 
 

Begleitet werden Kommunen und bürgerschaftliche Initiativen bei Entwicklungs- und Beteiligungsprozessen zu neuen Wohnangeboten und Sorgekonzepten für ein bedarfsgerechtes und sicheres Leben im Alter von der Vinzenz von Paul gGmbH und deren Abteilung „LANDaufwärts“. Deren Leiterin Dr. Beate Radzey erläuterte, dass die Wohngemeinschaft in Dürmentingen eine von bereits drei Wohngemeinschaften ist, die die Vinzenz von Paul gGmbH in diesem Jahr auf den Weg bringen werde. Sie unterstrich: „Ambulant betreute Wohngemeinschaften sind Pioniere einer neuen Pflegekultur.“ Die Wohngemeinschaften seien ein tolles Angebot für die vor Ort Lebenden und Arbeitenden. Ambulant betreute Wohngemeinschaften seien in der aktuellen Pflegepolitik jedoch kaum vorhanden, bedauerte Radzey und appellierte dafür, sich für diese Versorgungsform zu engagieren. 


Die Wohngemeinschaft im Haus 1 ermöglicht zwölf älteren Menschen mit Betreuungsbedarf künftig ein wohnortnahes Leben in familiärer Atmosphäre. Auf zwei Wohnflügel verteilen sich ebenerdig die rund 20 Quadratmeter großen Einzelzimmer mit barrierefreiem Bad und eigener Terrasse. Herz der Wohngemeinschaft ist der große Gemeinschaftsraum mit großer Fensterfront und einer Wohnküche. In jedem Wohnflügel ist eine separate Wohnecke eingerichtet. Für das Leben in der Wohngemeinschaft liegen bereits einige Interessentenanfragen vor, berichtet Monika Rohlfs, Fachberaterin ambulant betreute Wohngemeinschaft der Vinzenz von Paul gGmbH. Im Haus 2 ist die Begegnungsstätte Herzstück der gesamten Wohnanlage und Treffpunkt für die Bewohner aller Häuser.