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| Region Schwäbisch Gmünd

Ohne die Hauswirtschaft geht es nicht

Jedes Jahr am 21. März findet der internationale Tag der Hauswirtschaft statt. Ein wichtiger Tag für die Vinzenz von Paul gGmbH: Denn neben der Pflege und der Betreuung ist die Hauswirtschaft die dritte Säule, auf der jede Einrichtung in der Altenhilfe basiert. „Ohne die Hauswirtschaft geht es nicht“, ist auch Karin Zeyfiyan überzeugt. Sie leitet die Senioreneinrichtung Haus Deinbach im Gmünder Stadtteil Großdeinbach. Als gelernte Hauswirtschaftskraft weiß sie, wovon sie spricht. „Die Hauwirtschafterinnen – in der Regel handelt es sich um Frauen – kümmern sich um die Mahlzeiten, sorgen für eine saubere Umgebung und frische Wäsche und sind auch an einer freundlichen Gestaltung und Einrichtung der Wohn- und Gemeinschaftsräume beteiligt. Sie sind maßgeblich dafür, aus den Einrichtungen, in denen die Seniorinnen und Senioren leben, ein Zuhause zu machen.“

Präsenz steigert Wertschätzung

Seit im Haus Deinbach das Hausgemeinschaftsmodell gelebt wird, ist auch die Arbeit der Hauswirtschafterinnen mehr in den Fokus gerückt. Bei diesem Modell erinnert das Zusammenleben der Bewohnerinnen und Bewohner an eine WG: Während man sich in das eigene Zimmer zurückziehen kann, erlebt man in den Gemeinschaftsräumen Geselligkeit. Das Essen wird nicht in einer abgeschotteten Großküche zubereitet, sondern in einer offenen Küche vor den Augen oder sogar zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. „Dadurch sind die Hauswirtschafterinnen viel präsenter als vorher. Das führt dazu, dass ihnen mehr Wertschätzung in ihrer Arbeit entgegengebracht wird“, weiß Karin Zeyfiyan. Die Umstellung auf das Hausgemeinschaftsmodell war ein Prozess, den die Einrichtungsleiterin lange begleiten musste. „Die Arbeitsweise war plötzlich ganz neu. Für viele war es außerdem ungewohnt, so viel Aufmerksamkeit für ihre Arbeit zu bekommen. Jetzt kann sich das aber niemand mehr anders vorstellen.“

Selbstbestimmung und Selbstständigkeit

Die verstärkte Integration der Hauswirtschafterinnen in den Alltag von Haus Deinbach wirkt sich auch auf die Bewohnerinnen und Bewohner aus. Denn wenn sie möchten, werden sie nun noch mehr in die Tätigkeiten des Alltags miteinbezogen. Karin Zeyfiyan berichtet: „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner schreiben zum Beispiel die Speisepläne mit oder sie helfen beim Gemüseschneiden. Jeder so, wie er möchte und kann. Ein Bewohner hat großen Spaß daran, Kartonagen zusammenzulegen und hat sich dafür ein ganz eigenes System ausgedacht.“ Die Möglichkeit der  Bewohnerinnen und Bewohner, sich auf Wunsch mehr zu beteiligen, fördere ihre Selbstbestimmung und verbessere ihre Selbstständigkeit, ist die Einrichtungsleiterin überzeugt. „Das Mitmachenkönnen und der Austausch untereinander steigert die Lebensqualität unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Alles wird familiärer. Auch von den Angehörigen haben wir bisher nur positive Rückmeldungen bekommen.“

Quereinstieg als Karrierechance

Nur ein Teil der Hauswirtschafterinnen in Haus Deinbach hat eine klassische Ausbildung zur Hauswirtschaftskraft absolviert. Die meisten haben als Quereinsteigerinnen angefangen, viele haben einen Migrationshintergrund. Für Karin Zeyfiyan sind das keine Hindernisse. „Viele Frauen haben jahrelange Erfahrung als Hausfrau und Mutter und wissen, worauf es bei dieser Tätigkeit ankommt. Spezifisches Fachwissen wird ihnen im Arbeitsalltag vermittelt. Wir freuen uns deswegen über jede Hausfrau, die den Schritt ins Berufsleben wagt und sich bewirbt. Davon profitieren nicht nur wir als Einrichtung, sondern auch die Menschen, die bei uns leben und am Ende die ganze Gesellschaft.“