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| Vinzenz von Paul gGmbH

Zukunftsweisendes Kurzzeitpflegemodell erhält Förderung

Vinzenz von Paul, Kuratorium Wohnen im Alter und AGP Sozialforschung starten an vier Standorten mit Pilotprojekten


Sigmaringen/Bad Saulgau/Stuttgart/Bad Krozingen – Sie fehlen überall: Kurzzeitpflegeeinrichtungen. In Baden-Württemberg. In ganz Deutschland. Ob zur Entlastung pflegender Angehöriger, in häuslichen Krisensituationen oder auch und immer häufiger, nach der Entlassung aus der Klinik. Kurzzeitpflegeplätze sind gefragt, aber nicht ausreichend vorhanden. Nicht zuletzt auf Grund der schwierigen Finanzierung. Unterstützt vom Innovationsprogramm Pflege 2022 des Landes Baden-Württemberg mit einer Fördersumme von 476.041,00 Euro, starten die Vinzenz von Paul gGmbH Soziale Dienste und Einrichtungen, das Kuratorium Wohnen im Alter und AGP Sozialforschung im Juli mit vier Kurzzeitpflege-Projekten in Baden-Württemberg. Diese sind sektorenübergreifend aufgebaut, so dass Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen und Hausarztpraxen eng zusammenarbeiten. Dadurch wird ein guter Übergang zwischen klinischer und nachklinischer Versorgung gesichert und ermöglicht eine bedarfsgerechte und an den Wünschen der Betroffenen orientierte Pflege.
 

Bereits von 2019 bis 2021 konnte die Vinzenz von Paul gGmbH gemeinsam mit AGP Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Marienhospital Stuttgart Erfahrungen in der sektorenübergreifenden Kurzzeitpflege sammeln. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass dieser Ansatz weiterverfolgt wird und nach Möglichkeit als Blaupause für solitäre Kurzzeitpflege insgesamt dienen kann. „Die Tatsache, dass Krankenhausaufenthalte so verkürzt und häuslichen Überforderungssituationen rechtzeitig aufgefangen werden können, spricht für das Modell“, so Jörg Allgayer, Geschäftsführer der Vinzenz von Paul gGmbH. Die Besonderheiten des Modells liegen darin, dass die Prozesse der Krankenhausentlassung, Aufnahme in die Kurzzeitpflege und Sicherung des künftigen Pflegearrangements routinisiert werden. Die Kurzeitpflege wird in kleinen Einheiten von sechs bis acht solitären Plätzen organisiert, für das jeweils ein Team eingesetzt wird, das auf den häufigen Wechsel der Kurzzeitpflegegäste sowie deren typischen Problemsituationen eingestellt ist. In besonders komplexen Fällen steht ein Case Management in den Kurzzeitpflegeeinrichtungen zur Verfügung, um passgenaue Hilfen für die künftige Versorgung zu organisieren.


Die Vinzenz von Paul gGmbH ist mit drei Standorten dabei: dem Haus Veronika in Stuttgart, dem Josefinenstift in Sigmaringen und dem Seniorenwohn- und Pflegeheim St. Antonius in Bad Saulgau. Das Kuratorium Wohnen im Alter ist mit einer Einrichtung in Bad Krozingen beteiligt. Jeweils werden die regionalen Krankenhäuser wie die SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH und das Marienhospital Stuttgart einbezogen. AGP Sozialforschung und dort die Professoren Dr. Thomas Klie und Dr. Michael Monzer qualifizieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, beraten die beteiligten Institutionen und evaluieren das von ihnen maßgeblich entwickelte Konzept der sektorenübergreifenden Kurzzeitpflege.